Jahrestagung 2021, 15. - 17. Januar 2021:
Zwischen Altruismus und Egoismus
Akteure und Interessen in der Entwicklungspolitik
Die Tagung musste leider abgesagt werden.
Warum sind die Fortschritte in der Bekämpfung von Hunger und Armut, der Gesundheits- und Wasserversorgung, der Bildung so quälend langsam? Warum werden wichtige Schritte immer wieder blockiert, die zu einem Abbau weltweiter Ungleichheit und Ungerechtigkeit führen könnten?
Diese Fragen haben sich schon vor der durch die CoViD19-Pandemie ausgelösten internationalen Krise viele Engagierte gestellt und sie werden durch die Pandemie wie unter einem Brennglas noch einmal drängender: Wie können arme Staaten die akute Krise bewältigen und welche Auswirkungen haben die langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieser Krise? Welche Rolle spielen wieder zunehmende nationale Egoismen und Protektionismen, z.B. in der Handels- und Migrationspolitik?
Vor diesem Hintergrund nimmt die 40. Jahrestagung Entwicklungspolitik der Arbeitsgemeinschaft Eine-Welt-Gruppen im Bistum Münster und in der Evangelischen Kirche von Westfalen die Akteure und Interessen in den Blick: Staaten, internationale Organisationen, Zivilgesellschaft, Kirchen usw. Auch bei dieser Jahrestagung bilden die Arbeitsgruppen und Workshops das Zentrum der Tagung, dort wollen wir verschiedene Einzelfragen in diesem Kontext und darüber hinaus bearbeiten. Wir freuen uns, dass wir dafür wieder zahlreiche Expertinnen und Experten gewinnen konnten.
Die Auswirkungen der Pandemie betreffen leider auch ganz direkt unsere Tagung: Das Schutz- und Hygienekonzept der Akademie und die gebotene Vorsicht lassen leider nur eine geringere Teilnehmendenzahl und ein begrenztes Angebot zu - dennoch freuen wir uns, dass die Jahrestagung als Präsenzveranstaltung stattfinden kann und laden Sie herzlich ein.
Katja Breyer, Uli Jost-Blome, Judith Klingen, Georg Knipping, Dr. Christian Müller (Akademiedozent) (Vorbereitungsgruppe der Arbeitsgemeinschaft Eine-Welt-Gruppen)
Programm
Freitag, 15. Januar 2021
- bis 18.00 Uhr Anreise und Stehkaffee
- ab 18.00 Uhr Abendessen
- 19.30 Uhr Die Welt im Krisenmodus. Konsequenzen für den globalen Süden Jens Martens, Global Policy Forum, Bonn
- 21.00 Uhr abendliche Freizeit
Samstag, 16. Januar 2021
- ab 07.30 Uhr Frühstücksbuffet für Übernachtungsgäste
- 09.00 Uhr Die Menscheit als “globale Familie”. Nähe und Distanz in der Eine-Welt-Arbeit Pfr. Dr. Jochen Reidegeld, Steinfurt
- 10.00 Uhr Information über Arbeitsgruppen und Workshops
10.30 Uhr: Arbeitsgruppen und Workshops (detaillierte Infos zu allen Workshops folgen):
- Anders wirtschaften: Ein Planspiel zur Gemeinwohlökonomie
(Tobias Daur, lands, Münster) - China als Akteur in der Entwicklungszusammenarbeit
Chinas Rolle in der Entwicklungsarbeit wandelte sich vom Empfängerland zum Geberland. Chinesische Stiftungen und NGOs und CIDCA - die 2018 etablierte chinesische Entwicklungsbehörde, sind besonders in Afrika aber auch Asien und Lateinamerika aktiv. Wie begegnet man als Akteur*in der Entwicklungszusammenarbeit den chinesischen Organisationen in den Ländern des Globalen Südens? Welche Perspektiven der Kooperation gibt es vor dem Hintergrund unterschiedlicher politischer Rahmenbedingungen?
Das China-Programm der Stiftung Asienhaus arbeitet seit Jahren im direkten Dialog mit einer Vielzahl an chinesischen NGOs zusammen. In einem Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde werden die Erfahrungen aus dieser Kooperation mit den interessierten Zuhörer*innen geteilt und die Hintergründe zivilgesellschaftlichen Handelns erörtert.
( Joanna Klabisch und Dr. Christian Straube, Stiftung Asienhaus, Köln) - Corona und Klimawandel: Eine neue Schuldenkrise?
Manche ärmere Länder haben de gesundheitlichen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie erstaunlich gut bewältigt - oft besser als manche reichen Länder. Die von Corona ausgelöste Rezession trifft sie hingegen hart. IWF, Weltbank und G20 legen ihnen die Finanzierung von Einnahmeausfällen durch internationale Kredite nahe. Dadurch aber entstehen neue Überschuldung und Abhängigkeiten.
Im Workshop diskutieren wir, welche Alternativen es zu immer neuer Kreditaufnahme durch den Süden zur Bewältigung der im Norden ausgelösten Klima- und Wirtschaftskrise geben kann.
(Jürgen Kaiser, erlassjahr.de, Düsseldorf) - Eine-Welt Arbeit im Jahr 2030 - welche Perspektiven und Visionen leiten uns?
(Tatjana Giese, Eine Welt Netz NRW, Münster) - Die Weltbank und ihre Rolle in der Entwicklungszusammenarbeit
(Ute Koczy, Urgewald, Sassenberg) - Tourismus: Fluch und Segen für Entwicklung?
(Antje Monshausen, Brot für die Welt/Tourism Watch, Berlin)
- ab 12.30 Uhr Mittagessen
- 15.00 Uhr Arbeitsgruppen, 2. Durchgang
- ab 18.00 Uhr Abendessen
- 19.30 Uhr 40 Jahre Jahrestagung: Ein Kessel Buntes
- 21.00 Uhr abendliche Freizeit
Sonntag, 17. Januar 2021
- 07.30 Uhr Frühstücksbuffet
- 09.00 Uhr Gottesdienst im Oscar-Romero-Saal
- 09.45 Uhr Wege aus der Krise: Welche Rolle haben Staat, Zivilgesellschaft und Kirchen?
- Podiumsgespräch mit
- Dr. Doris Witteler-Stipelmann, Referat Länder und Kommunen im BMZ, Berlin
- Dr. Bernd Bornhorst, VENRO, Berlin
- Dr. Pedro Morazán, SÜDWIND-Institut,
Bonn
- 11.15 Uhr Kaffee / Tee
- 11.45 Uhr Auswertung und Informationen der Arbeitsgemeinschaft
- 12.30 Uhr Mittagessen und Tagungsende